Komme Auf Die

Dunkle Seite Der Macht!

Gegen die Infamitäten des Lebens sind die besten Waffen: Tapferkeit, Eigensinn und Geduld.

Die Tapferkeit stärkt, der Eigensinn macht Spaß und die Geduld gibt Ruhe. Hermann Hesse (1877 - 1962)

This Is VaderBase

"Jedwede hiefür erforderliche Maßnahme soll mir recht sein."

Welche Stimme von Darth Vader ist die Richtige?
Mr. David Prowse keifte am Set durch den Helm; diese Stimme wird zwar hämisch im Netz zitiert, war aber zweifelsfrei nie als Filmstimme vorgesehen. (Logisch- wer jemals versucht hat, durch die Maske mit dem ganzen Schaumstoff etc. hindurch verständlich zu sprechen, womöglich gegen den Lärm von Statisten und Windmaschinen weiß um den Umstand, dass das unmöglich ist). Auch wurde Mr. Prowse nicht als umfänglicher Schauspieler engagiert (was erklärt, dass nie der angekündigte Plan umgesetzt wurde, später im Studio die Szene nachzuvertonen mit Mr. Prowse), sondern eher als Kostümbeweger ähnlich wie Chewbacca-Mime Peter Mayhew, R2-D2 Kenny Baker, C-3PO Anthony Daniels oder die drei Jungs (Toby Philpott, David Alan Barclay und Mike Edmonds) die im Jabbawanst kauerten und je einen Arm, die gleitgelbesudelte Zunge oder den äh, Schwanz bewegten. Mehrere Szenen mit Darth Vader wurden mitunter gleichzeitig gedreht unter Zuhilfenahme von Stuntmännern, die einfach auch ein Kostüm überstreiften und nach Anweisung gestikulierten.
James Earl Jones
? Der ist ganz sicher die richtige Stimme .Aber noch wütender, gepresst-zerreissender und markerschütternder (kleines Wortspiel) und somit m.E. klar besser war sogar die deutsche Synchronstimme Heinz Petruo. In "Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back"  wurden Szenen später neuvertont (ächz!) und auch  inhaltlich geändert (würg!), da musste dann Reiner Schöne einspringen und im Kontext furchtbar verlieren. Aber: es ist ja keine Schande, gegen den Besten zu verlieren. Eine Imitation der Petruostimme ist Herrn Schöne in keinster Weise gelungen (war sicher auch nicht sein Ziel), aber hätte es eine Möglichkeit gegeben, die Petruostimme nahtlos fortzuführen (mit Stimmkünstlern, DSP etc.) wäre sie sicher genutzt worden. Das gilt natürlich auch für Jan Spitzer, der auch eine nachträglich eingefügte Szene zuvor vertonen musste.
Dies alles macht deutlich, dass eine gute Imitation der Stimme nahezu unmöglich ist. Zudem sind es ja schonmal fünf Stimmen, die Darth Vader benutzte... (wenn man es auf die Spitze treiben will, kann man sogar noch Sebastian Shaw zuzählen, der den testikelköpfigen Vader ohne Maske in "Star Wars: Episode VI – Return of the Jedi" spielte und im englischen Original auch selbst sprach- dann wären es sogar sechs Stimmen. Da diese Stimme aber ohne Maske/ Helm zu vernehmen ist, scheidet sie in der Vader-Stimmenzählung natürlich eher aus). Apropos Stimme: ist eigentlich nur mir aufgefallen, dass die Stimme von Regisseur Irvin Kershner klingt wie die von Meister Yoda?

  

Oben links: ROM/FX Revo Frontansicht mit Stromleitung. Rechts: ROM/FX Revo Ansicht unten

 

Oben links: ROM/FX Revo Ansicht oben. Rechts: ROM/FX Revo mit JBL On Tour Lautsprechern und Headset.


Oben: ROM/FX Detail der Platinen mit CPU und Chips.

Wenn die Profis es nicht schaffen...

dann sollte man auch als ambitionierter Freizeit-Tyrann und Herrscher der gesamten Galaxis sein  Ziel hinsichtlich der Audiopräsenz besser einfach anpassen.

Möglichkeit 1: schweigen.
Nicht so toll, da neben dem Atemgeräusch eine vaderesk-apodiktische Ansage á la "Öffnungszeiten interessieren mich nicht. Ich will dieses Bier haben. Und keine weiteren Ausflüchte!" den Eindruck enorm verstärkt. Oder negativ formuliert: wenn man angesprochen wird und nur wie ein Kleingeld-Pantomime oder Freizeitpark-Maskottchen mit den Händen fuchteln kann (Mimik entfällt ja), leidet die Autorität und somit die Rezeption des Sith-Lords eklatant.

Möglichkeit 2: mit verstellter Stimme sprechen
.
Auch eher schwierig, da durch den die tiefen Frequnzen schluckenden Helm nebst Schaumstoffpolsterung nur kaum verständliches Gemurmel nach außen tritt (siehe Mr. Prowse ganz oben). Eine verständlichere Sprache kann erreicht werden durch eine höhere Stimme, die wirkt aber so, dass Möglichkeit 1 (schweigen) vielleicht doch als die Bessere erscheinen könnte.

Möglichkeit 3: Filmtonschnipsel mit MP3-Player
auf kleinen Lautsprechern am Gürtel abspielen.
Schon besser. Aber es ist schwierig, passende Aussagen zu erhalten (den ganzen Abend stumpf in Endlosschleife herumtönen, dass man wessen-auch-immers-Vater sei, kann schon gehörig nerven), die Nebengeräusche offenbaren die Filmausschnitt-Eigenschaft, die Atemgeräusche überschneiden sich und im richtigen Moment den zugehörigen Song/ Satz auf dem Player zu finden (mit Handschuhen, ohne für diese Fummelei angemessene Sicht qua Helm) und das Gerät halbwegs glaubwürdig (unsichtbar) zu bedienen ist... eine Herausfoderung. Englische Filmschnipsel (erhältlich über die Internetseite- schneller, leichter, verführerischer als sie mühselig selbst vom deutschen Film zu separieren) führen zudem gerne mal zu der respektlosen Aufforderung, "Lern' mal Deutsch!". Das sollte vermieden werden.

Die Lösung besteht aus drei Dingen

Zunächst muß der eigene Anspruch angepasst werden: Eine Kopie der Petruostimme ist nicht möglich. Es reicht aber, den Charakter einer Darth Vader-Stimme zu erreichen: tief, fest, böse, herrisch, leicht technisch verzerrt. So wie der gewöhnliche Passant auch nicht alle vielfältigen Details der Darth Vader-Kostümvarianten kennt und einfach ob des für ihn in der Regel sehr passenden Eindrucks begeistert ist, reicht es hier aus, eine Stimme zu haben, die nicht so klngt, wie ein nuschelnder Honk mit einem Eimer auf'm Kopf und die obengenannten Kriterien nach Belieben zu bedienen.
Das geht am besten mit einen Stimmverzerrer. Der muss schnell sein (die Umwandlung des Eingangssignals muss schnell geschehen, damit es nicht zu einer Dopplung der Töne kommt) und die Verzerrung sollte einstellbar sein, um sie an die eigene Stimme anzupassen. Mikrofon und Lautsprecher sollten so weit wie möglich voneinander entfernt sein (um Rückkopplung zu vermeiden und mittels dadurch ermöglicheter höherer Empfindlichkeit des Mikrofons die eigene reale Stimme idealerweise sehr leise lassen zu können).  Zudem muss natürlich ein Batteriebetrieb möglich sein. Revo FX. Eine kleine Demonstration folgt.
Der letzte Teil der Lösung ist der Umfangreichste: nicht nur der Ton muss geändert werden, sondern auch die Wortwahl, der Satzbau und die Betonung. Darth Vader sagt eben nicht: "Okily dokily, wäre mal schön, wenn jemand  vielleicht [...]. Könnte ich mal eventuell 'ne [...] bekommen?" sondern "Ich bestehe darauf, dass [...]. Ich will dieses [...] haben.". Dabei hilft es, die Dialoge von Darth Vader zu kennen. Die sind hier zu finden. (bis auf das devote Gewimmer vorm Imperator- das ist nicht hilfreich, würde Mutti sagen).

Ein kleiner Tipp noch

Auch erscheint mir folgender Tipp (von mir...) hilfreich: Wie viele Männer ja leidlich lernen mussten, können Frauen auch am Telefon erkennen, wenn der Gesprächspartner mit den Augen rollt. Ja und selbst der gemeine nicht-weibliche Mensch kann weit verbreitet auch an der Stimme des Fernsprech-Gegenübers eine recht zutreffende Einschätzung vornehmen, ob am anderen Ende gelächelt wird oder nicht. Das hängt an vielen Dingen, die zusammenspielen: Stimmung, Stimme, geöffneter Mund (Lächeln), Mimik, Anspannung der Gesichtsmuskulatur, die sich auf die Stimmbänder überträgt etc. Diesen Effekt können wir leicht nutzen, indem wir als zorniger Darth Vader eben nicht fröhlich lächeln oder entspannt dahingrooven beim Sprechen wie Nemos Chillkröte Crush ("Duuuuude..."), sondern die Lippen zurückziehen, dabei das Gesicht anspannen und die Zähne fletschen wie das Mutteralien beim Anblick von Lieutenant  Ripleys Finger am Flammenwerferabzug. Einfach mal probieren: wie ein Dobermann die Zähne zeigen, Lefzen hochziehen, Lippen fest an die Zähne pressen und dabei erstaunt darauf achten, wie sich die Stimme, die Silbenformung und die Betonung jeder Silbe gepresst verhärtet und ungleich dominanter und deutlicher klingt. "JA. SEhr GEhrne. SCHA-HATZ!". :-)

Hier die Tests

Test Nummer eins: Atemmaske Spyware für wenige Euro. Gute Verzerrung, gutes Atemgeräusch. Leider ist die Lautstärke so gering, dass der originale Ton noch zu hören ist. Zudem sind Mikrofon und Lautsprecher recht eng beeinander und begrenzen somit die Lautstärke/ Empfindlichkeit (Rückkopplung). Unter einem Helm ist die Maske wohl kaum zu tragen.





Test Nummer zwei: Hasbro Darth Vader Helm mit Stimmverzerrer und Lautsprecher auf der Stirn. Bessere Verzerrung, Atemgeräusch in diesem Modus, den ich testete, nicht vorhanden. Unter einem Helm natürlich nicht tragbar. Gute Lautstärke/ Empfindlichkeit, da hier Mikrofon und Lautspreche gut separiert sind. Seltsamer Piepston...





Test Nummer drei: Rom/Fx Revo. Dazu JBL On Tour Lautsprecher und ein Headset. Die Lautstärke der JBL-Boxen kann erstaunlich hochgeschraubt werden und entsprechend leise kann man ins Mikro sprechen. Somit ist die originale Stimme kaum noch zu hören. Atemgeräusch kann ggf. selbst per Soundfile gewählt werden. Lautsärke des Atemgeräuschs kann fein eingestellt werden. Verzerrung kann ebenfalls sehr feinstufig eingestellt werden. Klare Empfehlung für einen überzeugenden Auftritt.



Das Gerät

Ich habe es direkt aus England erhalten. Spürbar bepreistes Gerät mit Vorkasse per paypal, Bestellung per E-Mail (kein komfortabler Shop oder Ähnliches), Liefertermine weit in der Zukunft. Informationen über Lieferungen und Verzögerungen der Fertigung per E-Mailverteiler. So eine Transaktion habe ich vor dem DV-Interesse sicher noch nie vollzogen. Ich war aber umso froher, als das Paket dann nach einigen Wochen eintraf. Die Haptik ist sehr gut, da es im wertigen Metallgehäuse daherkommt und schick beschriftet ist. Die Bedienung ist einfach aber die Menüs auf dem beleuchteten Display wirken etwas zusammengeschustert. Die Optionen sind sinnvoll und kompakt (Lautstärke des Atemgeräuschs, Empfindlichkeit des Mikrofons und Stärke der Frequenzabsenkung).

Oben: Detail der Front/ des Displays des ROM/FX Revo

 

Zuvor habe ich mit audacity eine Stimmentransformation vorgenommen und abgespeichert für einen zuvor feststehenden Darth Vader-Auftritt (zwei Minuten kurz, keine Interaktion). Dabei waren die Effekte Tonänderung (nach unten ohne Geschwindigkeitsveränderung), Kompressor (gleichmäßig hohe Lautstärke der Silben), Echo und Verzerrung hilfreich. Der Rom/ Fx Revo scheint auch dieses vorzuhalten, denn es tritt keine Veränderung der Geschwindigkeit auf und der Effekt ist sicher nicht nur eine einfache Tonlagenänderung. Genaue Spezifikationen habe ich vom Hersteller leider nicht erhalten. Die Hardware sieht aus wie die einer hochentwickelten Elektronik einer PC-Soundkarte. (Bevor ich das Gerät in den Händen hielt, befürchetet ich noch, dass ich einen Haufen Euro in die Hand genommen haben könnte für eine olle Lötplatine mit ein paar Frequenzweichen/ Kupferspulen drauf- da lag ich zum Glück aber sowas von daneben...).

Oben: Detail der Platinen des ROM/FX Revo

 

  Zusammen mit JBL On Tour Lautsprechern ein unschlagbares Duo. Monoklinkenstecker drauf, damit beide Chassis angesteuert werden und dickere Batterien (C oder D statt AA) für längeren Betrieb helfen zusätzlich. Die Batterien sollten zudem stets neu sei, da sonst die benötigten 12 Volt Spannung schnell unterschritten werden könnten. Dieses führt dazu, dass die Empfindlichkeit des Mikrofons nachlässt und man entsprechend lauter sprechen muss. Dieses führt dazu, dass die originale Stimme mehr zu hören ist und weniger die verzerrte Stimme. Dieses ist also auch vermeiden. Alternativ zu stets frischen Batterien kann ggf. ein DC-DC-Wandler (Gleichspannungswandler) in Verbindung mit einer höheren Ausgangsspannung in Form von z.B. zwei 9V-Batterien genutzt werden, um konstante 12V zu sichern für einen zuverlässigen Betrieb. Bisher war diese Maßnahme noch nicht notwendig (ein Test mit frischen Batterien verlief zufriedenstellend über Stunden), aber bei einem alten Batterieset war die Empfindlichkeit des Mikrofons zu gering, dass ich schon dachte, ein Defekt sei aufgetreten. Daher dieser Hinweis auf frische Batterien.

Alternativen

Ich habe zuvor darüber nachgedacht, einen Mini-PC (Raspberry oder kleines Tablet) mit externer Soundkarte zu verwenden. Die 12V-Versorgung des Revo deutet auf ähnliche Wurzeln hin. Die Pläne habe ich aber schnell verworfen ob des augenscheinlichen Aufwands, der Kosten und Probleme (wie die Soundkarte/ den DSP passend konfigurieren, bedienen, den PC starten etc.). Daher bin ich unverändert sehr froh über die Revo-Lösung. Auch eine Stimmverzerrer-App fürs Handy hielt ich für möglich, aber da mein Handy keinen Mikrofoneingang besitzt (mit einem Ipod könnte es klappen), die Verzerrung auf meinem uralt Handy langsam/ verzögert war und zudem das Atemgeräusch einen weiteren Audioplayer notwendig machen würde, habe ich auch hier den Weg zum Revo gefunden. Und ja, diese Ministimmenverzerrer für einen Zehner sind so, wie es der Preis erwarten lässt: leise, nicht einstellbar hinsichtlich der Lautstärke/ Empfindlichkeit, somit  untauglich (Lautsprecher zu klein und schwach, Mikro zu nah) & unwürdig. In dem kleinen Vergleichstest habe ich eine konstante Audioquelle als Ausgangsmaterial gewählt. Somit kann man sich ein gutes Bild davon machen, wie die Verzerrung sich anhört, wie wenig Verzögerung auftritt und wie stark man den originalen Ton noch hört, wenn der Verzerrer in Betrieb ist. Das Ausgangsmaterial wurde extra herausfordernd gewählt (Kermits Quak-Stimme) um hier auch deutlich zu machen, dass selbst schwierige Stimmausgangssituationen zu einem guten Ergebnis geführt haben. Wenn man denn zudem ein wenig tiefer sprechen kann als Kermit, ist das Ergebnis natürlich noch besser...

Atemlos...

Hier noch schnell drei Dateien mit dem astmathischen Herrn in angemessener Länge und mit verschiedenen Geschwindigkeiten. Somit kann der Darsteller, wenn er die Tondateien auf einem tragbaren Abspielgerät nacheinander anordnet stets die passende Version ansteuern und abspielen: normal, entspannt und angespannt.